Quito – Otavalo – Quito, Samstagsmarkt mit Folgen

Weil unser Abfahrtstiming von Tumbaco nicht mit einem zeitlich richtigen Ankommen in Otavalo uebereinstimmt, machen wir einen Busausflug zum dortigen Samstags-Markt. Denn sollte man ja schon nicht verpassen. Ein kurzer Ausflug mit unangenehmen Folgen.

Monika und ich wollen uns den Samstags-Markt in Otavalo ansehen. Doch da unser Timing fuer ein Ankommen an einem Freitag oder Samstag eher schlecht ist, fahren wir per Bus hin. Gegen Mittag laufen wir in Tumbaco los, dann geht’s per Bus nach Quito, Rio Coca. Von dort per Taxi zum Terminal Norte. Ich bezahle das Taxi und stecke mein Portenmonnaie in den Rucksack. Im Terminal finden wir gleich einen Bus, der in 5 Minuten abfaehrt. Der langsame Einheimischenbus. Und die Fahrt geht wirklich bald los. Ich habe meinen Rucksack auf dem Schoss, dann stelle ich ihn zwischen meine Beine. Staendig haelt der Bus, es steigen immer wieder Leute ein und aus. Die Fahrt ist nicht sehr ereignisvoll, wir schauen 2 Filme. In Otavalo suchen wir uns ein guenstiges Hostal. Und finden dies bald. Wir sollen gleich bezahlen. Ich oeffne mein Portemonnaie. Haeh? Kein Geld mehr drin! Nur die ganzen Zettel. Da waren im Taxi noch fast 300 USD drin. Und auch die Visakarte ist weg. Interessanterweise ist die EC-Karte noch da. Da wurde ich wohl auf ganz fiese Art beklaut. Ich kann mir nur vorstellen, dass dies im Bus passiert ist. Waehrend wir gebannt nach oben starrten, hat wohl jemand meinen Rucksack geoeffnet, das Portemonnaie rausgeholt, langsam durchsucht, die nutzlosen Zettel dringelassen, entschieden, dass die EC-Karte unbrauchbar ist, die Kreditkarte nicht, dann das Portemonnaie wieder in den Rucksack gelegt und diesen zugemacht. Und ich habe nichts gemerkt und gesehen. Eine ziemlich raetselhafte Angelegenheit. Shit!! Ich muss sofort meine Visakarte sperren lassen. Moni leiht mir 10 USD, dann suche ich ein Internet. Fuer diesen kurzen Ausflug habe ich die Notfallkarte nicht mitgenommen. Ich finde ein Internet, doch der Provider hat gerade ein Problem. Da geht nichts. Beim naechsten das gleiche Problem. Ich suche weiter. Dann finde ich eins. Zum Glueck gleich auf der Startseite die Notfallnummer. Im gleichen Internet will ich telefonieren. Doch ich bekomme keine Verbindung. Im naechsten Locutorio ist die Verbindung so schlecht, dass ich kein Wort verstehe. Im 3ten klappts. Ich gerate in eine Warteschlaufe, der Zaehler rast. Ich befuerchte, dass die 10 USD nicht reichen. Doch dann habe ich einen Herrn am Telefon, bald ist die Karte gesperrt. Uff! Der Versand der neuen Karte wird etwas komplizierter werden. Aber das ist mal geregelt. Mich nervt der Verlust der 300 USD, aber schlussendlich ist es nur Geld. Ich bin ja froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Mit der EC-Karte kann ich neues Geld rauslassen. Dann erkunden wir das Zentrum von Otavalo. Otavalo ist ein herziges Staedchen, trotz schlechtem Start.

Abendliche Aussicht von unserem Hostal

Kurz nach 7 Uhr laufen wir zum Mercado Artesanal auf der Plaza de Ponchos. Die Staende werden gerade erst aufgebaut. Wir schlendern ueber den Platz und schauen uns die Dinge an. Mir gefallen die Staende mit ihren vielen Farben. Es hat auch wirklich schoene Sachen.

Farbiger Marktstand

Viele farbige Stoffe...

... und Schmuck aus Pflanzensamen.

Leider kann man sich fast Nichts in Ruhe anschauen, die Verkaeufer draengen einem gerade was auf. Aber bei der Konkurrenz irgendwie verstaendlich. Die Frauen hier tragen ihre traditionellen Trachten, schwarzer Rock mit weisser, blumenbestickter Bluse und Schmuck. Ganz schoen edel. Die Maenner tragen ihre Haare lang und gezopft, aber von der Kleidung her sehe ich da nichts traditionelles. Der Himmel ist schon die ganze Zeit etwas bedeckt, bald troepfelt es. Wir laufen noch weiter durch die Staende, kaufen einige Souvenirs und Geschenke. Aber nie und nimmer haette ich 300 USD gebraucht… Nach einer Weile haben wir das Ganze gesehen und machen uns auf den Rueckweg. Wieder in einem Einheimischenbus. Doch diesmal lasse ich meinen Rucksack auf dem Schoss und halte ihn festumklammert. Man lernt einfach nie aus. Und manchmal wird man wohl doch wieder etwas unvorsichtiger. Mit der entsprechenden Quittung.

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